Praxis für Psychotherapie für Erwachsene,
Kinder & Jugendliche, Paare & Gruppen

• Verhaltenstherapie
• Schematherapie
• Systemische Familientherapie
• EMDR

Es folgt ein kurzer Überblick über die von mir maßgeblich angewandten Therapieverfahren, wobei für detaillierte Informationen die weiterführende Suche im Internet dienlich ist.

 

Verhaltenstherapie

Schematherapie

Systemische Therapie

EMDR

 

 

Verhaltenstherapie

 

Ziel der Verhaltenstherapie ist vor allem die Linderung des menschlichen Leidens durch die Erweiterung der Handlungsfähigkeit des Patienten (American Association of Behavior Therapy). Dies geschieht vor allem durch Veränderung der sozialen Umgebung, der Interaktion, sowie durch die gezielte Förderung von Fähigkeiten, so dass der Patient langfristig in der Lage ist, sie selbst zu helfen („Hilfe zur Selbsthilfe“, „Selbstregulation“).  Die individuellen Ziele und Vorgehensweisen werden zu Beginn der Therapie gemeinsam mit dem Patienten festgelegt. Durch Verhaltens- und Problemanalysen von gegenwärtigem, beobachtbarem Verhalten wird eine positive Verhaltensänderung angestrebt. Die kognitive Verhaltenstherapie fokussiert dabei Gedanken-Gefühls-Zusammenhänge und deren Veränderung. Zur Wirksamkeit der Verhaltenstherapie gibt es mannigfaltige empirische Belege; die eingesetzten Methoden und Verfahren werden individuell festgelegt und gemeinsam besprochen. Sie umfassen u.a.:

Konfrontationsverfahren, Einsatz von Verstärkern/Belohnungen, ABC-Modell nach A. Ellis, Kognitive Therapie nach A. Beck, Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) nach M. Linehan , Entspannungstechniken (PMR, AT), Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion nach J. Kabat-Zinn,  Euthyme Therapie (Genusstraining), Rollenspiele, Kommunikationstraining, Training sozialer Kompetenzen, Stressmanagementtherapie, Problemlösetraining, Selbstverbalisation, Akzeptanz- und Commitment-Therapie nach S. Hayes, Selbstmanagement nach F. Kanfer.

 

 

Schematherapie

 

Schematherapie wurde von Jeffrey Young, einem Schüler von Aron Beck, aus der kognitiven Verhaltenstherapie weiterentwickelt und verbindet verschiedene Therapieschulen (u.a. Tiefenpsychologie, Gestalttherapie, Hypnotherapie, Transaktionsanalyse). Es wird davon ausgegangen, dass sich unbewusste „Schemata“ durch das Erleben und die Erfahrungen in den frühen Beziehungen der Kindheit ausgeprägt haben und die Emotionen, Kognitionen, Körperempfindungen und das Verhalten steuern. Young beschrieb hierzu 18 unterschiedliche Schemata, die jeweils in fünf unterschiedlichen „Domänen“ zusammengefasst werden. Beispielsweise entwickelt ein Mensch, der in seiner Kindheit nicht ausreichend geliebt, stark abgewertet oder kritisiert wurde, häufig ein „Unzulänglichkeitsschema“ (Domäne: Ablehnung), das dazu führt, dass er sich später als nicht liebenswert empfindet. Unbewusst begibt er sich immer wieder in Beziehungen, die dieselben „alten“ Gefühle in ihm auslösen. Oder er beginnt sich vor Liebe und engen Beziehungen zu fürchten und flieht. (Flucht, Kampf oder Erstarrung sind mögliche Bewältigungsstile, um die „frühen Wunden“ nicht spüren zu müssen). 

Als Weiterentwicklung der Schema-Arbeit gilt das Modus-Konzept. Ein „Modus“ ist im Gegensatz zum unbewussten Schema („trait“) ein aktueller Zustand („state“). Dabei geht man davon aus, dass z.B. bei unangemessen heftiger Wut ein „wütender Kind-Modus“ aktiviert ist, der auf frühen Erfahrungen und frustrierten Bedürfnissen beruht (oder „trauriges“ oder „vulnerables“ Kind). Des weiteren gibt es auch „fordernde- oder strafende Elternmodi“, die wie stark internalisierte fordernde oder abwertende Stimmen wirken und häufig verhindern, das Leben genießen zu dürfen. Ziel ist es, diese zu reduzieren und durch  selbstwertstärkende Stimmen zu ersetzen. Methodisch kommen dabei u.a. Imaginationen, Dialoge in Stühlen, Schema-Memos, Gefühlstagebücher oder kognitive Umstrukturierung zum Einsatz. Die Methoden werden individuell auf den Fall abgestimmt und gemeinsam besprochen.

 


Systemische Therapie

 

Die systemische Therapie entwickelte sich historisch aus der Familientherapie (Palo Alto Gruppe um Paul Wazlawik; Mailänder Schule um Mara Selvini) und wurde durch Helm Stierlin (Heidelberg) in Deutschland eingeführt.  Die theoretischen Grundlagen bilden die Systemtheorie und der sogenannte „radikale Konstruktivismus“ (Ernst von Glasersfeld, Heinz von Foerster). In der systemischen Therapie wird das (familiäre-; organisatorische-) System als Gesamteinheit betrachtet, wobei psychische- / persönliche Auffälligkeiten eines Systemmitglieds („Symptomträger“) durchaus als sinnvoll im Hinblick auf die Gesamtstabilität / den Erhalt des Systems angesehen werden. Dadurch wird der traditionelle „Störungsbegriff“ abgelehnt bzw. als hinfällig betrachtet. Der Therapieansatz ist sehr lösungsorientiert, legt großen Wert auf Eigeninitiative des Klienten und folgt einer anfänglich  präzisen Auftragsklärung, wobei sich im Verlauf der Therapie durchaus neue Auftragsklärungen ergeben können. Häufig eingesetzte Methoden und Verfahren sind u.a.: Zirkuläres Fragen, Paradoxe Intervention, Refraiming, Positives Konnotieren, Arbeit mit Methapern, Aufstellungsarbeit, Skulpturarbeit, Genogrammarbeit, Soziogrammarbeit, Refecting Team.

Seit 2008 ist die systemische Therapie auch in Deutschland wissenschaftlich anerkannt (in Österreich und der Schweiz bereits seit den 90er Jahren).

 

 

EMDR (= Eye Movement Desensitizitation & Reprocessing)

 

EMDR heißt auf Deutsch so viel wie “Desensibilisierung und Neuverarbeitung durch Augenbewegungen” und wurde von Francine Shapiro in den USA zur effektiven Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung entwickelt. Als nachweislich hochwirksames traumatherapeutisches Verfahren wird es heute auch zur Behandlung von Ängsten, Depressionen und Schmerzstörungen eingesetzt. Unter therapeutischer Anleitung erfolgt eine schrittweise Konfrontation mit belastenden Momenten, während durch die Augenbewegungen (ähnlich wie in den REM-Schlafphasen) die rechte und die linke Gehirnhälfte gleichzeitig angeregt werden. Dadurch verbessert sich die Informationsverarbeitung im Gehirn. EMDR hilft so,  stark angstbesetzte Situationen und Erlebnisse besser zu verarbeiten, in dem es neue Reiz-Reaktionsverbindungen herstellt. Bevor jedoch die Anwendung von EMDR erfolgt, muss auf die innere und äußere Stabilisierung des Patienten geachtet werden. Ob EMDR ein sinnvolles therapeutisches Verfahren für Sie ist, muss individuell geklärt und besprochen werden.